Sonntag, 29. November 2015

29.11.2015 Fazit und Ausblick

Tja, jetzt sind wir bereits seit einer Woche wieder zurück und der Alltag hat uns wieder voll im Griff.

Dennoch hier mal ein Fazit weniger zu den Kanaren und Madeira als eher zur Kreuzfahrt mit AIDA. Wobei ich davon ausgehe, dass es mit jeder anderen Reederei so oder so ähnlich sein wird.

Positiv:
  • Die AIDAsol ist gerademal 4 Jahre alt und meiner Einschätzung nach ein Top Schiff. Technik, die beeindruckt
  • Kabine größer als gedacht und sehr funktional ausgestattet mit genügend Stauraum
  • Alles sauber und gut gepflegt
  • Super Organisation
  • Crew sehr freundlich und hilfsbereit
  • Tolles und hochprofessionelles Rahmenprogramm mit Prime Time und abendlichen Shows
  • beeindruckende und emoztionale Momente beim Auslaufen
  • Rundreise und das Hotel ist immer dabei
  • Fitnessbereich sehr gut ausgestattet
  • Begrüßung nach dem Landgang "Willkommen zu Hause"

Negativ:
  • echter Massentourismus
  • viele deutsche Michel an Board (Reservierung der Liegen mit Handtüchern, Warten vor den Restaurants 10 Minuten vor Öffnung)
  • befremdliche Vertrautheit der Gäste mit der Crew (Achtung keine Arroganz oder Rassismus, aber wenn sich "alle" in den Armen liegen, High-Five machen und rumkrakelen, als würden sie sich bereits von kleinauf kennen, dann fehlt mir hier irgendwie die Distanz. Das mache ich ja zu Hause im Restaurant auch nicht. Irgendwie sind alle Hemmungen zu Hause geblieben).
  • Landausflüge teuer und oberflächlich. Selbst zum Schnuppern eigentlich zu wenig
  • Restaurants fast immer voll 
  • Begrüßung nach dem Landgang "Willkommen zu Hause"

Neutral:
  • Das Essen ist in Ordnung. Buffetrestaurant eben mit allen Vor- und Nachteilen
  • Freizeitangebote an Board, kann man kaum nutzen, wenn man neben den Tagesausflügen noch Ruhe haben möchte. Es bleibt einfach keine Zeit.

Dass unter positiv und negativ jeweils "Begrüßung nach dem Landgang "Willkommen zu Hause"" steht, ist kein Fehler. Es ist sicherlich auf der einen Seite schön zu wissen, dass man sich hier wohlfühlen kann, aber unterm Strich will ich ja garnicht nach Hause kommen. Ich will doch weg. Fernweh. Eintauchen in andere Welten und Kulturen.

Dabei bleibt der Erholungsfaktor ein wenig auf der Strecke.

Aber vielleicht war dafür die Zeit zu kurz und das Reiseziel Kanaren nicht geeignet.



Ausblick:

Ich sehe es weder schwarz noch weiß. Ich werde kein Fan und sage "jetzt nur noch AIDA", aber ich sage auch nicht "nie wieder". Ich kann mir durchaus vorstellen, mal wieder 1 Woche mit AIDA zu fahren. Vielleicht mit der kleinen AIDAcara. Die ist nur halb so groß.

Aber sicherlich nicht als Highlight des Jahres oder Jahresurlaub. Eher mal so als Kurzurlaub, um dem Alltag zu entfliehen.

Landausflüge würde ich nicht mehr als Schnupperkurs (Besichtigungen mit dem Bus etc.) machen, sondern eher so Fun-Events mitmachen. Beispiele sind eine Buggy-Tour, Quad fahren oder mit dem Segway durch die Stadt. Der Spaß soll im Vordergrund stehen.

Jetzt wollen wir uns aber ernsthaft um Kuba kümmern. Vielleicht im April 2016.

AIDA, wir sehen uns wieder :-)

Sonntag, 22. November 2015

22.11.2015 Nochmal ein paar Fotos




















Wind Surf beim Auslaufen (Club Med??)


Santa Cruz de Teneriffa



Nackt bis auf die Gräten??

21.11.2015 Teneriffa einmal anders



Der letzte Tag der Reise bricht an. Heute sind wir in Santa Cruz auf Teneriffa. Auf uns wartet eine Tour mit dem Jeep in den Norden der Insel ins Gebirge.

Mit der Zusammenstellung der Mitfahrer haben wir zweifach Glück. Die Leute sind nett und der Jeep ist nicht voll. 2 Plätze wären noch frei gewesen.

Mit insgesamt 4 Jeeps geht es dann direkt von der Pier hinauf in die Berge. Kurzer Zwischenstopp an einem künstlichen Strand, um die Route zu besprechen. Dabei erfahren wir auch, dass der Sand aus der Sahara importiert wurde. Beim ersten Versuch hat man den Sand nicht gesiebt und festgestellt, dass sich dort Skorpione befunden haben. Oh je.

Da das Meer sich den Sand aber mit der Zeit wieder geholt hat, wurde ein 2. Versuch gestartet, nachdem man zunächst vor dem Strand ein paar Wellenbrecher installiert hatte. Diesmal wurde der Sand vorher gesiebt ;-)

Dann also die Dachplanen entfernt und ab ging es open Air über endlos lange Serpentinen und enge Sträßchen immer höher in die Berge.

An verschiedenen Aussichtspunkten haben wir gestoppt und hatten einen tollen Blick über die grüne Insel.

Im Örtchen XXXXXX gab es dann ein leckeres Picknick in der Playa Bar. Es gab Weißbrot mit Mojo. Diesmal aber anders zubereitet mit viel Öl und heftigst Knoblauch. Puuuuhhhh. Ich liebe das, aber ich hatte die darauffolgende Nacht noch permanent Durst.

Außerdem wieder Kanarische Kartoffeln, die leider total versalzen waren. Viel Rotwein und Tintenfisch. Bei letzterem musste ich dann aber leider passen. Keine Meeresfrüchte.

Und weiter ging es wieder durch die Serpentinen. Voller Neid habe ich jede Menge Motorradfahrer gesehen, die es hier richtig krachen ließen. Schöne Strecken, aber halt eine weite Anreise ;-)

Nach dem wir wieder so richtig gut durchgerüttelt waren, ging es dann zurück aufs Schiff.

Diesmal war der Mittagsschlaf aber obligatorisch, denn wer im Urlaub um 06.30 aufsteht, hat sich das verdient.

Um 16.00 Uhr sind wir dann noch mal von Bord gegangen, um ein paar Fotos von der AIDA zu machen. Santa Cruz, Teneriffa war der einzige Hafen, in dem man diese Möglichkeit hatte. 

Ansonsten war es immer abgesperrt.

Ich glaube es sind ein paar schöne Aufnahmen dabei.

Später dann einen Kaffee auf dem Außendeck getrunken und dann wieder das Auslaufen beobachtet. Hatte ich schon gesagt, wie toll das ist?

Und dann der letzte Abend auf dem Schiff. Ein letztes Mal Philipps Prime-Time, ein letztes Mal Cocktail, ein letztes Mal Run auf das Buffet.

Und …. Kofferpacken.

Schön war’s :-)

Den Blog schließe ich dann mit 2 letzten Posts: letzte Bilder und ein Fazit.

Wenn wir wieder zu Hause sind ….

20.11.2015 Mit dem Geländebus quer über die Insel (La Palma)



Der Ausflug startet recht spät um 11.00 Uhr. Auf uns warten 2 ehemalige Feuerwehrautos, die zu geländegängigen Bussen (27 Personen + Fahrer) umgebaut wurden. 4 x 4 inklusive.

Versprochen waren Vulkane, Lavafelder und ein Picknick. Natürlich kommt es auch darauf an, was man sich darunter vorstellt. Und da fängt es schon an. Um es vorwegzunehmen: Vorstellung und Realität sind nicht unbedingt deckungsgleich.

Aber der Reihe nach.

Die Busse an sich sind schon sehr cool. Quälen sich die steilen Berge in Santa Cruz immer weiter in die Höhe. Von einem Aussichtspunkt ein wunderschöner Blick auf die Stadt, den Hafen und unser Schiff. Passt.

Und weiter, immer höher immer höher.

Nächster Fotostopp. Blick auf einen Bergkamm, über den die Wolken wabern und über die Kante zu fließen scheinen. Sieht toll aus und hatten wir so ähnlich schon am Tafelberg in Kapstadt gesehen.
Weiter dann offroad. Wenn mich einer gefragt hätte, ich hätte gesagt: das geht nicht mit dem Bus. Aber falsch.

Geschüttelt, nicht gerührt, fuhren wir quasi quer durch den Wald bis zu einem Lavafeld. Wie das manchmal so ist mit dem Zuhören: Von wann war das? 1980 oder so? Auf jeden Fall eine Schneise der Verwüstung quer den Hang herunter bis zum Meer. Aber die Vegetation erobert sich das Gebiet zurück und Schäden an Straßen und Häusern sind so nicht mehr sichtbar.

Leider ging der Weg nicht weiter und die beiden Busse mussten mit einem waghalsigen Manöver am Abgrund wenden. War schon spannend ;-)

Dann wieder mal ein Erlebnis der besonderen Art: Wir fahren auf eine Parkplatz und Simone sagt noch zu mir „da läuft ein Vermummter rum“. Ich habe mir nichts dabei gedacht. Vielleicht wollte er sich in der Höhe vor der Sonne schützen. Oder ein Japaner mit Mundschutz und Handschuhen. Hat man ja schon gesehen.

Alle Mann aus den 2 Bussen raus und los zum View Point. Wir beide ganz hinten (wir saßen im Bus in der letzten Reihe). Plötzlich Unruhe. „Alle zurück. Da vorne steht einer mit Maske und Pistole!!!“
Wir haben es zunächst nicht verstanden, aber alle gingen ohne Panik, aber doch zügig zurück und kamen uns entgegen.

Ich war total verwirrt und bin erstmal ein Stück nach vorne, um zu sehen, was da los ist.
Um ehrlich zu sein: Das Herz schlug mir bis zum Hals, aber ich habe nur noch gesehen, wie ein Typ mit Ski-Maske und einem Gegenstand, der ausgesehen hat wie eine Pistole, hinter einer Mauer verschwunden ist.

Die Verunsicherung war bei allen groß und sowohl die Reiseleitung, als auch die Busfahrer haben das zunächst nicht wirklich geglaubt, aber dann doch die Polizei gerufen.

Ergebnislos. Aber wir waren da sowieso schon wieder weg, bis die Polizei eingetroffen ist. Und der Typ irgendwo im Wald verschwunden.

Auf der Rückfahrt zum Schiff war das Ganze auch schon fast wieder vergessen.

Wahrscheinlich ein Kleinganove, der eines der parkenden Autos ausrauben wollte und von den 2 Bussen dann aufgescheucht wurde.

Und weiter ging die wilde Fahrt mit den Geländebussen. Kreuz und quer durch den Wald. Habe mehrfach von meinem Sitz abgehoben, bin aber nicht in der Decke eingeschlagen ;-)

Hunger!!! Das versprochene Picknick kam und kam nicht. Und seit dem Frühstück waren es bereits 7 Stunden!!

Doch endlich gab es was zu Mampfen.

Es gab Kanarische Kartoffeln, Thunfisch-Salat, geschmortes Rindfleisch, Ziegenkäse, roher Schinken und dazu die leckeren Mojos (Saucen) in rot und in grün. Leicht scharf im Abgang. Und natürlich viel Knoblauch.

Mit vollem Bauch ging es dann zurück zum Schiff.

Da es schon recht spät war kein Mittagsschlaf. Dafür einen leckeren Kaffee in der Bar.

Anschließend haben wir das Auslaufen wieder angeschaut. 6-3, 4-2, 2-1, los (wie Philipp sagen würde).

Das Auslaufen gehört für mich zu den schönsten und emotionalsten Momenten auf der ganzen Reise. Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man sieht und fühlt, wie das Schiff sich langsam in Bewegung setzt und mit der tollen Musik im Hintergrund den Hafen verlässt.

Aber ich glaube, das geht vielen so.